Erkältungszeit – Mit Heilpflanzen durch den Winter

Heilen mit Wurzeln, getrockneten Blättern und Blüten, mit ätherischen Ölen, Schleim- und Bitterstoffen: Grüne Medizin hat eine lange Tradition und genießt auch heute noch einen ausgezeichneten Ruf. Vor allem, wenn es darum geht, leichtere Beschwerden auf sanfte Weise zu lindern, vertrauen viele Menschen auf natürliche Heilmittel. Kein Wunder, denn egal, ob es darum geht, eine nahende Atemwegsinfektion noch rechtzeitig abzuwehren, Halsweh zu vertreiben oder verschleimten Husten zu lösen – die Natur hält die passenden Heilkräuter bereit. „Moderne pflanzliche Medikamente, die in der pharmazeutischen Fachsprache Phytopharmaka heißen, sind sehr effektive Präparate, die genauso streng auf Qualität und Wirksamkeit geprüft werden wie chemisch-synthetische Arzneimittel“, sagt der Apotheker Florian Schimmitat, der in München eine Apotheke mit naturheilkundlichem Schwerpunkt betreibt. Um gesund durch den Winter zu kommen, empfiehlt er seinen Kunden gerne individuell geeignete Pflanzenmedizin.
Damit Erkältungserreger möglichst keine Chance haben, überhaupt in den Körper einzudringen und einen heftigen Schnupfen auszulösen, kommt es auf ein starkes Immunsystem an. Zum Glück kann jeder etwas tun, um die körpereigenen Abwehrkräfte in Schwung zu bringen. „Neben einer gesunden, vitaminreichen Ernährung und viel Bewegung an der frischen Luft können unterstützend pflanzliche Heilmittel, sogenannte Immunstimulanzien, nützlich sein“, erklärt der Apotheker. Zu den Heilpflanzen, denen positive Effekte auf das Immunsystem zugesprochen werden, zählen zum Beispiel der Sonnenhut (Echinacea), die Taigawur- zel und der Wasserdost.

Die Abwehrkräfte stärken
Die Arbeit der Abwehrkräfte soll auch die Kapland-Pelargonie unterstützen, eine südafrikanische Geranienart. „Sie hemmt die Vermehrung von Erkältungserregern und hilft bei akuten Infektionen zudem, den Erkältungsschleim schneller abzutransportieren“, so Schimmitat. Kunden, denen im Januar und Februar erfahrungsgemäß immer wieder die Nase läuft und der Hals kratzt, rät der Experte für Naturmedizin im Dezember vorbeugend zu einer mehrwöchigen Immunkur: „Effektiv ist es zum Beispiel, ein Echinacea-Präparat mit Vitamin C und Zink zu kombinieren.“

Mit Tee ins Schwitzen kommen
Wenn sich die Erkältung bereits mit Halskratzen und Niesattacken ankündigt, kann Pflanzliches oft noch helfen, den Infektionsverlauf abzuschwächen. Eine gute Wahl sind schweißtreibende Erkältungstees, die Linden-, Holunderblüten und Mädesüß enthalten. Schnell zubereitet und einfach in der Anwendung sind fertige Erkältungstee-Mischungen in praktischen Filterbeuteln. „Bei diesen qualitätskontrollierten Arzneitees sind Dosierungsfehler so gut wie ausgeschlossen“, so Florian Schimmitat.
Wer kein Fieber hat, kann auch in die warme Badewanne steigen. Als Zusätze eignen sich zum Beispiel medizinische Erkältungsbäder mit Fichtennadel- und Eukalyptusöl. Um den Kreislauf nicht zu sehr zu belasten, sollte ein Erkältungsbad allerdings nicht länger als zehn bis maximal 15 Minuten dauern. Ätherische Öle aus Eukalyptus, Kiefernnadeln und Co. entfalten nicht nur im warmen Badewasser, sondern auch in Erkältungsbalsamen Wirkung. Auf Brust und Rücken aufgetragen, können sie die Atemwege befreien und das Durchatmen erleichtern. „Zu berücksichtigen ist, dass viele ätherische Öle für jüngere Kinder und Menschen mit bestimmten chronischen Atemwegserkrankungen nicht geeignet sind“, so der  Apotheken-Inhaber aus München. Ratsam sei es grundsätzlich, sich beim Kauf pflanzlicher Medizin in der Apotheke beraten zu lassen. Eine kompetente Beratung ist auch Gold wert, wenn es um rezeptfreie Pflanzenmedizin zur Linderung typischer Erkältungsbeschwerden wie Halsschmerzen und Husten geht. Bei Halsschmerzen gilt: viel lutschen, um die Speichelproduktion anzukurbeln und die Rachenschleimhäute zu befeuchten. Geeignet sind zum Bei- spiel Lutschtabletten mit Isländisch Moos. Salbei – als Tee oder Tropfen – eignet sich bei entzündetem Hals zum Gurgeln.

Hustenreiz natürlich lindern
„Um Hustengeplagten ein geeignetes pflanzliches Arzneimittel empfehlen zu können, ist es wichtig zu wissen, ob es sich um einen trockenen Reizhusten oder einen produktiven Husten mit Schleimbildung handelt“, erläutert der Pharmazeut. Zu Beginn der Infektion klagen Erkältete oft über trockenen Husten, der besonders quälend, aber nutzlos ist, weil er keine Reinigungsfunktion hat. Hustenstillende Präparate, die einen Schutzfilm über die gereizte Rachenschleimhaut legen, sind jetzt die Mittel der Wahl. Sie enthalten häufig schleimstoffhaltige Heilpflanzen wie Spitzwegerich und Eibisch. „Geht der trockene Husten im Erkältungsverlauf in einen produktiven Husten mit Schleimbildung über, sind pflanzliche Hustenlöser wie Thymiankraut und Efeublätter gefragt, die das Sekret verflüssigen und das Abhusten erleichtern“, sagt Florian Schimmitat. „Sind die Nasennebenhöhlen entzündet und verschleimt, bieten sich pflanzliche Schleimlöser mit Heilpflanzen wie Enzianwurzel und Sauerampferkraut an.“ Grundsätzlich wichtig: bei einer Erkältung viel trinken, um das Sekret zu verflüssigen. Neben Wasser sind auch Erkältungs- und Bronchialtees gute Durstlöscher.

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