Es geht ganz plötzlich los: hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, vielleicht auch ein trockener Reizhusten, ein starkes Erschöpfungsgefühl, Schweißausbrüche und Halsschmerzen. Die kalten Temperaturen haben wieder die Grippe-Saison eingeläutet.
Die Grippe oder Influenza ist eine Viruserkrankung, die durch Tröpfchen etwa beim Niesen, Husten, Sprechen oder bei einem einfachen Händedruck übertragen wird. Auch auf Türgriffen, Treppengeländern oder ähnlichem können die Viren lauern. Je mehr Menschen sich an einem Ort aufhalten, desto höher ist dort die Ansteckungsgefahr.
Auch wenn ein gesundes Immunsystem in fünf bis sieben Tagen mit dem Krankheits-erreger fertig wird, ist die Grippe auf keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen. Sie kann gefürchtete Komplikationen wie Lungenentzündungen mit sich bringen. In einer durchschnittlichen Saison sterben in Deutschland rund 10.000 Menschen an den Folgen einer Grippe.
Den sichersten Schutz vor Influenza bietet eine Impfung – am besten noch im November, da der Körper etwa 14 Tage braucht, um einen ausreichenden Schutz aufzubauen. Die jährliche Impfung verringert das Risiko einer Erkrankung und lebensbedrohlicher Komplikationen. Die Ständige Impfkommission (STIKO), ein unabhängiges Experten-Gremium am Robert-Koch-Institut, empfiehlt die Grippeschutz-Impfung insbesondere für drei Risikogruppen:
– Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung durch ein Grundleiden (Krankheiten der Lunge, Leber, Nieren, Herz- oder Kreislauferkrankungen, Diabetes oder andere Stoffwechselkrankheiten, chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose, bis hin zu angeborenen oder erworbenen Störungen des Immunsystems und HIV-Infektionen).
– Menschen, die 60 Jahre und älter sind
– Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, bei zusätzlichen Gesundheitsrisiken schon ab dem ersten Schwangerschaftsdrittel.
Leider kursieren immer noch Vorurteile, die viele Menschen von einer Impfung abhalten. Die meisten Ängste sind unbegründet. So kann eine Schutzimpfung definitiv keine Grippe-Erkrankung auslösen. Sie enthält nämlich gar keine vermehrungsfähigen Erreger. Da meist in der Erkältungssaison geimpft wird, ist es oft nur eine zeitgleiche „normale“ Erkältung, die Patienten dann auf die Grippeschutzimpfung zurückführen. Andere mögliche Nebenwirkungen wie beispielsweise Frösteln, Müdigkeit, Übelkeit oder Muskelschmerzen klingen in der Regel nach ein bis drei Tagen wieder ab. Wirkliche Vorsicht ist nur geboten, bei einer nachgewiesenen schweren Allergie gegen Hühnerei-weiß: Dann sollten Sie sich mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprechen, ob ein Impfstoff ohne Rückstände von Hühnereiweiß verfügbar ist.
Grundsätzlich – das zeigt die jahrelange Erfahrung – ist die Grippeschutz-Impfung gut verträglich. Nehmen Sie darum den kleinen Pieks in Kauf – er könnte ihr Leben retten.
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