Wenn Lesen unmöglich wird – Makuladegeneration

Bildquelle: National Eye Institute - rechtefrei

Plötzlich verschwimmen die Buchstaben, plötzlich fällt das Lesen schwerer, plötzlich wirken gerade Linien verzerrt. Diese Anzeichen können mehr bedeuten, als bloß eine „normale“ Altersfehlsichtigkeit. Sie können auf eine ernsthafte Augenerkrankung hinweisen: Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Heute die häufigste Ursache für Altersblindheit.

Dabei werden Sehzellen an der Stelle des schärfsten Sehens in der Netzhautmitte (Makula oder auch „gelber Fleck“) geschädigt. Gerade dort, wo man seinen Blick hinrichtet, geht die Fähigkeit, scharf und farbig zu sehen, verloren. Übrig bleibt nur eine schemenhafte Wahrnehmung im äußeren Gesichtsfeld. Alltägliche Dinge wie Lesen, Fernsehen, Autofahren oder das Erkennen von Gesichtern werden zunehmend unmöglich.

AMD tritt in zwei Varianten auf: Die mit rund 85 Prozent häufigere Form ist die trockene Makuladegeneration. Sie führt zu einem schleichenden Verlust des Sehvermögens. Da die Lesefähigkeit noch über einen langen Zeitraum erhalten bleibt, wird sie oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium von Patienten erkannt. Eine wirksame Behandlung gibt es derzeit leider noch nicht, optische und elektronische Sehhilfen können aber den Alltag mit dieser Sehbehinderung erleichtern.

Wesentlich seltener, aber dafür umso schwerwiegender, ist die feuchte Makuladegeneration, die jederzeit aus der trockenen Variante heraus entstehen kann. Hierbei wachsen krankhafte Blutgefäße in die Netzhaut ein, Flüssigkeit tritt aus, es entstehen Ablagerungen, die Netzhaut vernarbt zunehmend. Diese Form von AMD kann innerhalb kürzester Zeit zu einem massiven Sehverlust führen.

Für die feuchte Makuladegeneration gibt es inzwischen verschiedene Behandlungsansätze, von der Behandlung mit einem Argon-Laser über die Einspritzung von Kortison-Präparaten bis zu chirurgischen Verfahren. Auch die Behandlung mit hochdosierten Vitamin-Präparaten hat sich laut einer groß angelegten Studie unter bestimmten Voraussetzungen als wirksam erwiesen. Trotz intensiver Forschung ist allerdings noch keine dieser Behandlungsmethoden völlig ausgereift.

Umso wichtiger ist es, eine altersbedingte Makuladegeneration so früh wie möglich zu erkennen. Augenärzte empfehlen ab einem Alter von 50 Jahren halbjährliche Untersuchungen. Eine einfache Methode, sein Sehvermögen auch selber regelmäßig zu testen, ist der Amsler-Gitter-Test. Er besteht schlicht aus einem Gitter gerader Linien mit einem zentralen schwarzen Punkt. Wenn die Gitterlinien verschwommen und verzerrt wirken, kann dies auf eine Makuladegeneration hinweisen. Den Selbsttest gibt es als Amslerkarte im Scheckkartenformat oder auch bei uns:

Amslergitter Test als PDF zum Ausrucken

2 Kommentare zu Wenn Lesen unmöglich wird – Makuladegeneration

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